Foto: BilderKartell/Axel Schmitz
Viele lachende Kinder waren in der gut besuchten Neubornhalle zu beobachten, als das Theater 3D dort mit dem Stück „Eine Woche voller Samstage“ gastierte.
WÖRRSTADT – Das Sams war da – es kam nach Wörrstadt in die gut besuchte Neubornhalle, um dort mit dem Theater 3D bei dem Theaterstück „Eine Woche voller Samstage“ frei nach Paul Maar eine Menge Unfug anzustellen. Die Begeisterung für die Abenteuer des frechen und witzigen, in einen blauen Taucheranzug gezwängten Wesens konnte man von den Gesichtern der vielen Kinder ablesen, die sich auf einer großen Matte vor der Bühne versammelt hatten. Irma (8) hat es sehr gut gefallen. „Es war sehr witzig“, sagt sie. Und ihre Schwester ergänzt: „Es war so toll, dass ich es nochmal sehen will.“ Aber auch den Erwachsenen gefiel die schnoddrige, unkomplizierte Art des Sams’ (Beate Krist) mit den knallroten Haaren.
Es ist kein Mensch und auch kein Tier. Es kommt plötzlich aus einer Kiste, aber nur dann, wenn die Woche entsprechend „samsig“ ist: Sonntags scheint die Sonne, montags der Mond, dienstags hat man Dienst, Mittwoch ist Mitte der Woche, wenn’s dann auch noch donnerstags donnert und man freitags frei hat, dann kann man Glück haben wie der ängstliche Herr Taschenbier (Thomas Helm). Denn das Sams nennt ihn Papa und bringt gleich auf turbulente Weise sein Leben auf Trab. Dabei singt und reimt es fröhlich, laut und falsch – zum Steinerweichen.
Das Sams kann mithilfe seiner blauen Wunschpunkte Wünsche erfüllen. Und weil Herr Taschenbier so viel Angst vor der bärbeißigen Vermieterin Frau Rotkohl (Juliana Fuhrmann) hat, wird sie kurzerhand auf den Schrank gezaubert und kann nicht mehr runter. Ätschibäätsch! So ganz glücklich ist Taschenbier aber nicht über das Sams, denn es ist vorlaut und nervig. Beim Kleiderkauf gibt es sich etwa als Majestät aus, denn „der Kunde ist König“. Da es etwas rundlich ist, bringt es zwei Hosen zum Platzen, sehr zum Ärger der Verkäuferin. Also bekommt es einen türkisblauen Taucheranzug. Aber nun muss das Sams in die Schule, wo es den Lehrer (Eric Haug) zur Verzweiflung bringt.
Nacheinander werden die Sams-Wunschpunkte aufgebraucht, und am Samstag muss das Sams wieder gehen. Eine Wunschmaschine hilft da leider auch nicht weiter – Herr Taschenbier hat das Sams mittlerweile ins Herz geschlossen und hofft, dass es wiederkommt.
Kathrin Maier, die als Erzählerin und Regisseurin fungiert, erklärt, dass die Schauspieler des Theaters 3D mit der Figur des Sams aufgewachsen sind und das Theaterstück für sie ein Herzensprojekt ist. Es soll Kindern helfen, lebensfroh und selbstbewusst zu werden und auch „nein“ sagen zu können. Auch heute noch sei das Sams aktuell. „Es ist zeitlos“, erklärt Kathrin Maier, denn auch jetzt würden die Kinder noch mit dem Sams aufwachsen. Und was meint das Sams dazu? Beate Krist sagt zu ihrer Rolle: „Man kann Kind sein und aus sich raus gehen.“ Diese Spielfreude hat sich auch auf das junge Publikum übertragen, das heftig applaudierte.
Der Theaternachmittag wurde vom Kulturkreis und der Stadt Wörrstadt veranstaltet.