Figurentheater – das ist immer noch ein Genre, das viele in die Kategorie Kindertheater einordnen. Dabei sind die kunstvoll angefertigten und von den ausgebildeten Schauspielern Carsten Dittrich und Jan Mixsa geführten Figuren derart lebendig, dass man schnell vergisst, dass sie von Menschen bewegt werden.
Je nach Situation mannsgroß oder als Stabpuppen ausgeführt, erzählen sie vom Brandner Kaspar, der nach 72 Lebensjahren vom Tod, dem Boandlkramer, geholt werden soll. Damit aber ist der Brandner nicht einverstanden. Mit List und viel Kirschwasser gelingt es ihm, weitere 18 Lebensjahre herauszuschlagen. Als an seinem 75. Geburtstag seine Enkelin durch einen Jagdunfall ums Leben kommt und beide im Himmel zusammengeführt werden sollen, fällt dem Hl. Petrus auf, dass der Brandner fehlt, und er stellt den Boandlkramer zur Rede. Nun muss dieser zugeben, dass er sich vom Brandner übers Ohr hat hauen lassen und er muss sein Versäumnis schnellstens gut machen. Der um seine Enkelin trauernde Brandner will auf Probe mitkommen. Im Himmel angekommen, ist er von dessen Schönheit überwältigt und bleibt. Dittrich und Mixsa spielen intensiv und sehr gekonnt, mit viel Witz. Einzig die bayerische Sprache ist für manch einen Zuschauer eine Herausforderung. Aber die großartigen Puppen nehmen schließlich alle mit und nach dem Spiel stehen etliche Zuschauer an der Bühne und bewundern aus der Nähe die kunstvoll gearbeiteten Figuren. Wieder einmal ein großartiger Abend mit dem Theater Fiesemadände.
Wir danken Brendan Botheroyd und Eberhard Gladrow für die großartigen Bilder.