Vorwort
Unscheinbar und eigentlich schon vergessen war das kleine Haus gegen Ende der 80er Jahre. Unscheinbar und eigentlich schon vergessen war auch die Geschichte des Hauses in den letzten Jahrzehnten. Auch die Substanz konnte man nach Auskunft von Bauleuten “vergessen” – Lehmsteine, keine Sanitärinstallation, keine Heizung, drei Steckdosen und drei Lampen, eigentlich auch kein Dach. Das ganze Anwesen sollte daher als Bauplatz in ruhiger Innerortlage verkauft werden.In diesem Zustand, unter diesen Umständen lernte ich das Haus in der Wörrstädter Wallstraße kennen, es sollte abgerissen werden. Einer der vielen unscheinbaren Belege der “unscheinbaren Geschichte” der “unscheinbaren Leute”, die so viele waren, über die wir aber so wenig wissen. Der Zustand eines Gebäudes erschreckt einen Denkmalpfleger nicht. Im Gegenteil: Gerade das Haus, das nicht die teuren Modernisierungen der vergangenen Jahrzehnte über sich hat ergehen lassen müssen, das also noch vergleichsweise wenig veränderte Haus erlaubt die besten Einblicke in den Teil der Geschichte, der so leicht verloren geht, weil er so “einfache” Zeugnisse hinterließ – keine Datierung, keine repräsentativen Achsen, kein Stuck, keine künstlerische Leistung und auch keine städtebauliche Bedeutung. – Ein Kulturdenkmal?
Ja, ein Kulturdenkmal besonderen Ranges und – soweit wir derzeit wissen – wohl einmalig in Rheinhessen. Denn das Haus entspricht nach Art und Umfang einem früher weit verbreiteten, heute aber fast verschwundenen Haustyp, so dass es fortan als Tagelöhnerhaus wohl korrekt angesprochen wurde.
Horst Buttenbender vom Kulturkreis Wörrstadt fiel diese Besonderheit auf, und er bat uns um Mithilfe, die wir gerne leisteten.
Wir erhielten mit vereinten Kräften das Häuschen, wir begleiteten die sorgfältige und aufmerksame Herrichtung. Ein Dank gilt hier besonders der Arbeitgemeinschaft Fachwerk. Doch auch der Eigenleistung der Vereinsmitglieder ist zu danken. Derartiges Engagement ist auch eine Form der Aneignung eines solchen nicht ganz einfachen Kulturdenkmals, es ist auch eine Form der Aneignung von Geschichte.
Die Denkmalpflege ist auf verständnisvolle Mitarbeit aufmerksamer Zeitgenossen dringend angewiesen. Wir können aufgrund schmaler personeller Ausstattung das Land nicht zuverlässig und flächendeckend, gleichsam allgegenwärtig betreuen, wie man es eigentlich möchte. Wir brauchen dauernde Aufmerksamkeit in der Bevölkerung und schätzen die kontinuierliche Zähigkeit der Kulturkreismitglieder für “ihr” Tagelöhnerhäuschen ganz besonders. “Ihr Häuschen” ist es dabei nicht einmal: Franz Schmand ist Eigentümer und hat die Arbeiten in und am Haus nicht nur zugelassen, sondern auch mitgetragen.
Die Beschäftigung mit einem solch unscheinbaren und eigentlich schon vergessenen Häuschen hat sowohl dem Kulturkreis als auch allen anderen, die die Arbeiten dort mit trugen, eine wertvolle Erkenntnis gebracht: Wir dürfen und sollten dankbar sein für Relikte unserer Vergangenheit, die uns nicht nur Aufschlüsse über unsere Geschichte, sondern – wenn wir sie zu “lesen” verstehen – auch über unsere Zukunft vermitteln.
Ich wünsche dem Tagelöhnerhaus in diesem Sinne noch ein langes und wirkungsvolles Leben.
Dr. Ulrich Kerkhoff
Landesamt für Denkmalpflege
Einleitung
Ein Dornröschenschlösschen oder Wünsche, die in Erfüllung gehen
1968 zogen wir an meinen Geburtsort zurück. 1935 auf der Hochstadt geboren, führte öfters der Spazierweg durch die Wallstraße. Dieses kleine Häuschen, zugewachsen wie ein Dornröschenschloss, interessierte mich von Mal zu Mal mehr. Ich wünschte mir hineinzugehen, um etwas über die Bewohner und ihre Geschichte zu erfahren.
Aber es dauerte mehr als 22 Jahre bis ich den Fuß über die Schwelle setzte. Wie bei Dornröschen musste der Zugang erst mühsam frei gehauen werden. Viele Arbeitsstunden und großes Engagement über Jahre durch den Kulturkreisvorstand führten zum Erhalt und schließlich zur Restaurierung des Häuschens.
Heute bin ich davon überzeugt, dass unsere intensiven, ausdauernden Interessen und Wünsche ein wichtiger Schritt in die Zukunft waren. Gott führte uns behutsam an unsere Aufgabe heran und gab uns die passenden Helfer und Mitstreiter.
Sicherlich blickt Horst Buttenbender, der den Wert des Tagelöhnerhauses als erster erkannte und der kurz vor der endgültigen Unterschutzstellung des Hauses verstarb, zufrieden vom Himmel herab.
Gerhilde Schmitt
Zur Situation der Erhaltung von Tagelöhnerhäusern und zur Geschichte der Bewohner
Fast alle Kulturen vergangener Jahrhunderte sind fassbar aufgearbeitet und dargestellt – besonders das, was groß, schön und beeindruckend war.
Die Hinterlassenschaft der ärmeren Bevölkerungsschicht jedoch scheint zu unbedeutend, als dass man sie erhalten hätte. Dabei haben gerade diese einfachen Menschen – Handwerker und Tagelöhner – mit ihren einfachen, Hausflure genannten Häusern das Leben im 18. und 19. Jahrhundert entscheidend geprägt.
Für die rheinhessischen Dörfer wird im 18. Jahrhundert ein starker Bevölkerungsanstieg verzeichnet. Bedingt durch Geburtenüberschuss und Zuwanderung wirkte sich dieser Anstieg deutlich auf die dörfliche Sozialstruktur aus. Gehörten 1721 noch 8% der Gesamtbevölkerung zur Oberschicht mit Landbesitz über 20 Morgen Agrarfläche, so waren es gegen 1800 nur noch 3%. Ähnliches lässt sich für die Mittelschicht nachweisen. So betrug deren Anteil zunächst 45% und nahm zum Jahrhundertende auf 18% ab. Zur Mittelschicht zählten all jene, die zwischen 5 und 20 Morgen Agrarland besaßen. Die Menschen der Mittel- und Oberschicht lebten in Hofreiten mit Ställen und Scheunen, der Lebensunterhalt wurde durch Ackerbau und Viehzucht sichergestellt.
Der größte Teil der Dorfbevölkerung lebte jedoch im unteren Vermögensniveau. Ihr Anteil nahm von 47% im Jahr 1721 auf 79% im Jahr 1797 zu. Die Unterschicht ernährte sich vom Tagelohn, “geringem” Handwerk und geringem Landbesitz von 0,5 bis 5 Morgen, was zur Eigenversorgung nicht ausreichte.
Die Quellen vor 1800 sind spärlich; es gibt wenige Aussagen über das Leben jener Menschen oder gar über die bauliche Gestaltung und innere Aufteilung ihrer Häuser.
Häuser, wie auch ganze Häuserzeilen, in denen Tagelöhner gewohnt haben, lassen sich noch in einigen Orten nachweisen. Sie sind heute jedoch so stark verändert, dass eine genaue Zuordnung nur noch anhand von Bauanträgen aus dem 19. Jahrhundert möglich ist. Vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren unseres Jahrhunderts wurden die Häuser um 1 bis 2 Stockwerke aufgestockt oder der vorhandene Hofraum in die Bebauung einbezogen.
Die oft rigoros durchgeführte Veränderung der Dorflandschaft entsprechend den veränderten Bedürfnissen der Menschen führt aber zu einem Verlust an Anschauungsmaterial und damit in die Geschichtslosigkeit. Wertvolle Kenntnisse über das soziale Gefüge, über Wohnbedingungen, handwerkliche Arbeit, verwendete Materialien gehen unwiederbringlich verloren. So kann man heute glücklich sein, wenn ein Tagelöhnerhaus noch in seinem originalen Zustand erhalten ist. Es ist ein Schatzkästchen voll Informationen zur Geschichte der Region, zur Lebens- und Wirtschaftsweise unserer Vorfahren.
Vorgeschichte
Durch eine Zeitungsnotiz im Jahre 1989 wurde Horst Buttenbender auf das vom Abriss bedrohte Wörrstädter Tagelöhnerhaus aufmerksam. Da solche Beispiele schlichter Architektur vergangener Zeit aufgrund dauernder Geringschätzung durch Abriss oder Umbau in den Dörfern Rheinhessens äußerst selten geworden sind, sie aber andererseits Zeugnis der Lebenssituation der einfachen Bevölkerung aus der Arbeiter- und Tagelöhnerkultur darstellen, setzte sich Horst Buttenbender mit großer Energie für die Erhaltung des Häuschens ein. Die nahezu originale Erhaltung des Anwesens und das beträchtliche wissenschaftliche Interesse an diesem in seiner Art wenig erforschten Objekt führten im Frühjahr 1990 zu einer förmlichen Unterschutzstellung des Hauses. Mit dem Ankauf des Anwesens durch die Kreisverwaltung Alzey-Worms im Frühjahr 1992 trat dann die Unterschutzstellung in Kraft.Damit jedoch war der Bestand des Häuschens noch lange nicht gesichert. Wichtige bewahrende Arbeiten waren nötig, um das Haus vor weiterem Verfall zu schützen. Mit großem ideellem Einsatz verrichtete der Vorstand des Kulturkreises Wörrstadt in dieser Zeit diese Arbeit. Mit viel Elan ging es zunächst an die Aufräumungsarbeiten. Dann wurden Feste im Garten veranstaltet, um das Tagelöhnerhaus in das Bewusstsein der Wörrstädter zu rücken. Nur zögernd erkannte die Bevölkerung das Besondere des Hauses. Viele Gespräche mit der Kreisverwaltung brachten letztlich keinen Fortschritt.
Glücklicherweise hatte der Kulturkreisvorstand fachkundige Mitstreiter, die ebenso fest an den Erfolg und den Wert des Häuschens glaubten. Dies waren insbesondere Dr. U. Kerkhoff vom Landesdenkmalamt in Mainz, U. Kleine-Hering von der Unteren Denkmalschutzbehörde in Alzey sowie H.-P. Kersting und H. Hofmann von der AGF Fachwerk in Hahnheim.
Zum Retter wurde schließlich Franz Schmand. 1993 kaufte er das Häuschen und endlich konnte mit der Restaurierung begonnen werden. Nun war es möglich, die schon früh zugesagte großzügige finanzielle Unterstützung durch die Denkmalschutzbehörde nach und nach abzurufen.
Umfangreiche Untersuchungen der mit der Restaurierung beauftragten AGF Fachwerk zu Beginn der Restaurierungsarbeiten brachten äußerst interessante Befunde ans Tageslicht, welche die Bedeutung des Wörrstädter Tagelöhnerhauses über ein nicht erwartetes Maß hinaus belegten.
Die Restaurierung
Erste Untersuchungsergebnisse
Zur Zeit der förmlichen Unterschutzstellung des Wörrstädter Tagelöhnerhauses im Jahre 1990 präsentierte sich das Anwesen in einem heruntergekommenen Zustand. Stürme hatten das Dach beschädigt, seither konnte Regen ungehindert eindringen. Der Verputz blätterte von den Wänden, Schutt lag in den Zimmern. Nach langwierigen Verhandlungen erhielt der Kulturkreis Wörrstadt die Genehmigung, das Haus witterungsfest zu machen und das Dach abzudichten. Erst eine Expertise von 1992 schaffte die nötige Klarheit über den baulichen Zustand des Hauses. In ihrem Untersuchungsprotokoll beschreibt die mit der Expertise beauftragte AGF Fachwerk das Haus folgendermaßen:
Was tragende und primäre Bauteile angeht, befindet sich das Haus in einem befriedigenden Zustand; es liegen keine schweren Schäden der Bausubstanz vor. Eine Erhaltung des Gebäudes ist mit überschaubarem Aufwand und ohne größere Eingriffe in die Originalsubstanz möglich.
Kurze Beschreibung des Hauses
Das Wörrstädter Tagelöhnerhaus besitzt eine Grundfläche von 8 m x 4,50 m und befindet sich auf einem Grundstück von 274 qm. Das Haus ist nicht unterkellert. Es besitzt ein Natursteinfundament, die Wände bestehen aus Lehm- und Backsteinen, der Giebel des Hauses besteht aus Fachwerk.
Der Zugang zum eingeschossigen Haus erfolgt über die Hofseite. Man gelangt zunächst in einen kleinen Flur, von dem aus die beiden Wohnräume des Hauses, die Küche und das Wohnzimmer, begehbar sind. In allen Räumen finden wir heute sogenannte “Gucklöcher” in die Geschichte des Hauses. Herzstück der Küche ist die Herdwand mit überaus reichen Befunden. Über eine steile Leiter gelangt man in das Obergeschoss. Zunächst betritt man einen offenen Speicherraum, der deutliche Spuren von Verrußung zeigt. Die ehemals von außen balkensichtige Fachwerkwand ist mit ihrer typischen Lehmausfachung (Stärkung mit Flechtwerk und Bewurf) von hier sehr gut wahrnehmbar. An den Deckenbalken sind Zimmermannszeichen erkennbar. Durch eine Tür gelangt man in die Dachkammer. Farbproben der Wände weisen auf einen nachträglichen Einbau der Kammer im 19. Jahrhundert. Erwähnenswert ist hier ein Wärmeloch, das der Erwärmung der Dachkammer durch die Beheizung im darunterliegenden Wohnzimmer diente.
Rückwärtig an das Haus schließt ein Schuppen an, weiter zurück im kleinen Garten ein Aborthäuschen.
Grundriss und Haus
Beginn der Restaurierung im Sommer 1995
Die Restaurierungsarbeiten unter einigen wichtigen Voraussetzungen:
- Am Haus sollte nichts verändert oder abgenommen werden, ohne es vorher zu dokumentieren (Zeichnung, Foto)
- Die Restaurierung sollte behutsam und unter weitestgehender Erhaltung der Originalsubstanz stattfinden
- Die Restaurierung sollte möglichst unter Verwendung von Materialien, die auch bei der Erbauung verwendet wurden, durchgeführt werden
- Es sollten Voraussetzungen geschaffen werden, die jederzeit weitere Untersuchungen gewährleisten
Die Restaurierung im Außenbereich
Gemäß den oben genannten Voraussetzungen stand zu Beginn der Außenrenovierung eine gründliche Untersuchung der Bausubstanz und die Dokumentation der Befunde. Putz- und Farbschichten wurden gesichert, um sie an ausgewählten Stellen als “Gucklöcher” in die Vergangenheit direkt am Haus zu erhalten; andere Teile wurden archiviert.
Um ein ansprechendes und dauerhaftes Erscheinungsbild des Hauses zu gewährleisten, wurde schließlich der gesamte Putz abgenommen. Hierbei zeigte sich ein wichtiges und zunächst unerklärbares Detail am Fachwerkgiebel des Hauses: es wurden Zapflöcher für Eckständer gefunden, obwohl die Außenmauern des Hauses aus Lehm- und Backsteinen bestanden. Ein Hinweis darauf, dass das Holz des Giebels hier vielleicht ein zweites Mal Verwendung fand? Dies war in früherer Zeit keine Seltenheit. Oder gar ein Hinweis darauf, dass das Tagelöhnerhaus einmal ganz und gar ein Fachwerkhaus war? Eine Arbeitshypothese, die durch die Untersuchungsergebnisse im Hausinnern erhärtet wurde.
Die Untersuchungen am Giebel zeigten, dass er einmal holzsichtig, mit Kalkmilch geschlämmt war.
Der schlechte Erhaltungszustand des Giebels führte nun dazu, dass er ebenso wie die Wände erneut verputzt werden musste. Als Putzmaterial fand hier ein traditioneller Sumpfkalkputz mit Haaren Verwendung, der Anstrich ist ein Kalkanstrich mit Pigmenten (Rebschwarz).
Hofseite des Tagelöhnerhauses
Untersuchungen im Innenbereich
Im Januar 1996 begann die AGF Fachwerk mit den Schichtuntersuchungen in den Innenräumen Wie schon bei der Untersuchung der Außenwände, wurden auch im Innern die Befundstellen detailliert beschrieben und fotografisch dokumentiert.
Ziel der Untersuchungen war es, weitere Informationen zur Altersbestimmung und zur Baugeschichte zu gewinnen. War man bislang davon ausgegangen, die Datierung des Gebäudes auf Anfang/Mitte des 19. Jahrhunderts festzulegen, wurde nun aufgrund der Untersuchungsergebnisse am Fachwerkgiebel des Hauses der Frage nachgegangen: War das Gebäude ursprünglich ein Fachwerkbau und ist es somit wesentlich älter als bisher angenommen?
Untersuchungsergebnisse
Raum 1 (Wohnzimmer)
Auf der jetzigen Wandinnenfläche fanden sich auf einem Stroh-Lehmbewurf mit Häckselputz auf einer Schicht grauem Kalkanstrich im ganzen Raum Schablonierungstechniken in Ultramarinblau auf dunklem Grund. Darüber liegend konnten ca. 20 weitere Schichten festgestellt werden, zunächst etwa 10 Schichten in Blau und Waschblau im Wechsel mit Rosatönen und ergänzend Bandelierungen im oberen Wandabschluss. Darüber lagen nochmals etwa 10 Schichten einschließlich Tapeten. Die intensive Verwendung von Ultramarinblau in den untersten Schichten und die Schablonierungsarbeiten lassen auf eine Entstehung dieser Schichten um 1850 schließen (Ultramarinblau wurde erstmals industriell von Leykauf, Nürnberg, im Jahr 1837 hergestellt).
Überraschende Ergebnisse konnten jedoch gewonnen werden, als die Baufuge zwischen Decke und Wänden geöffnet wurde. Ausgehend von der Decke wurden in der Tiefe der Wand mindestens 20 weitere Farbschichten nachgewiesen, die in die heutigen Wandflächen hineinlaufen. In Wand 1A gelang es sogar, den Bereich im Innern der jetzigen Wand freizulegen, in dem die Anstriche dem Radius zur früheren Wandoberfläche nach unten folgen. In einem Fall konnte der Übergangsbereich zwischen der früheren Wand- und der früheren Deckenfassung mit farbigem Abschlussstrich in mehreren Schichten schön erkennbar freigelegt werden. Die Farben dieser Schichten wechseln in gebrochenem Kalkweiß und Erdfarben.
In Wand 1A konnte an einer konstruktiv logischen Stelle ein Zapfloch einer ehemaligen Strebe der ursprünglichen Außenwand freigelegt werden.
Menge und Art der Farbschichten im Bereich unterhalb der Blauschichten, der Verlauf dieser Farbschichten im Wandinnern sowie das Vorfinden eines Zapfloches in Ergänzung der Zapflochbefunde von der Außenseite bestätigen die zunächst vage Vermutung, dass das Gebäude ursprünglich tatsächlich ein Fachwerkbau war. Sicher ist die Zeit um 1850, in der zunächst die Entstehung des Hauses angenommen wurde, als dringend notwendige Instandsetzungsphase anzusehen. Aufgrund der tieferliegenden Farbschichten muss man davon ausgehen, dass die lädierten Außenwände durch Davorsetzen von neuen Wänden bis zur Decke – von innen aus – stabilisiert wurden, bevor man sie von außen entfernte. Das erklärt das Vorhandensein der gefundenen Farbschichten im Wandinnern. Die Datierung der Entstehung des ursprünglichen Baus ist um ca. 100 Jahre früher, also um 1750 anzusetzen.
Aus der Ursprungszeit sind neben der Decke noch weitere entscheidende Teile des Gebäudes erhalten geblieben.
Eine Tür, die unmittelbar hinter dem Eingang rechts in die Küche führte (Wand 2D), wurde in dieser Umbauphase offensichtlich zugemauert. Über ihr kamen jetzt auch Befunde aus der Entstehungszeit zutage.
Raum 2 (Küche)
In Raum 2 fanden sich im Bereich des jetzigen Kamins großflächig erhaltene Farbfassungen aus der Umbauphase. Darunter aber liegen eine ca. 1 cm dicke Schmauchspur und zahlreiche Lehm-Putzschichten, ein eindeutiger Hinweis auf eine ehemals in diesem Bereich vorhandene offene Herdstelle. Die genaue Ausbildung dieser Herdstelle ist bisher unklar. Vermutlich brannte zunächst auf einem gemauerten Sockel, der sich annähernd über die gesamte Wandfläche erstreckte, ein offenes Herdfeuer. Der Rauch zog in das Dach oder in einen mit Lehm verstrichenen Holzkamin ab. Ob unterhalb der Decke ein Rauchfang (Esse) vorhanden war, ist bislang ungeklärt. Vermutlich folgte dieser Art der Befeuerung später ein gemauerter Herd aus Back- und Lehmsteinen mit einer Herdplatte aus Guss, eventuell im rechten Teil mit einem Wasserkessel. Zu dieser Herdkonstruktion gehörte vermutlich auch der im rechten Teil der Wand liegende Halbkanal, der mit Backsteinen verschlossen war. Nach Außerbetriebnahme dieses Herdes (ca. 1830 – 1850) wurde der noch heute vorhandene Kamin erbaut, an den die ersten, einfachen Metallherde angeschlossen waren. Im oberen Wandteil des Herdbereichs wurden zahlreiche Beistrichfassungen freigelegt, auf der Fläche der Wandfassungen typischer Küchenanstrich, u.a. Ultramarinsprenkel auf hellem Grund, was auch in anderen Gebäuden gleicher Erbauungszeit im Küchenbereich nachgewiesen wurde.
Bis auf Wand 2A sind die Außenwände der Küche Ergänzungen aus der Umbauphase 1830 – 1850. In Wand 2A belegen die Farbschichten eine frühere Entstehung.
Der Zugang zur Küche erfolgte nicht immer über die jetzige Tür T2D. Ursprünglich war diese Tür, die auch direkt im Herdbereich liegt, verschlossen und der Zugang zur Küche erfolgte über die jetzt vermauerte Tür in Wand 2D.
Die Haustür mit ihren Sandsteingewänden ist eine spätere Ergänzung. Sie ersetzte eine vermutlich engere und kleinere Vorgängertür im Fachwerk. Neben der Tür befand sich auch noch nach dem Umbau ein heute vermauertes Belichtungsfenster für den Flur.
Die Restaurierung der Innenräume
Um ein einheitliches Bild der Innenräume zu erreichen, wurde die restaurierte Fassung der Räume an die große Umbauphase um 1850 angelehnt. Die bedeutendsten Befunde in allen oberen Wandhälften der Räume 1 und 2 sowie im Flur wurden gesichert und einer sachgemäßen Präsentation zugeführt. Alle übrigen Untersuchungsfenster wurden mit Lehm verschlossen. In den unteren Wandbereichen sowie an den Decken wurden geschädigte Putzteile entfernt, ausgebessert und mit Originalmaterialien stabilisiert. Decken und Wände wurden mit einem Lehmfeinputz versehen und schließlich in neutralweißer Kalkfarbe gestrichen. Der Fußboden im Wohnzimmer wurde ausgebessert; in der Küche wurde der Fußboden aus geschachtet, neu verfüllt und mit antiken Fußbodendielen versehen. Die Fußbodenfliesen im Flur wurden ausgebessert, der Holzboden ebenfalls mit antiken Dielen nach Befund ergänzt. Die Türen und Fenster wurden abgeschliffen und ausgebessert; das Fenster in Wand 1B durch ein stilgerechtes Fenster ersetzt. Die Herdwand in der Küche wurde durch zwei Glasscheiben gesichert. Die Scheiben können entfernt werden, so dass weitere Untersuchungen dieser höchst aufschlussreichen Stelle durch Fachleute jederzeit möglich sind.
Gucklöcher in die Vergangenheit im Wohnzimmer
Unter dem Fenster Backsteine, rechts davon im Sockel Bruchsteine, darüber Lehmsteine.
Die Daten im Überblick
1988 | 22. Dezember: Im Nachrichtenblatt sind ein Bild des Hauses und ein Aufruf zur Erhaltung solcher Zeugnisse der Lebensverhältnisse, die in Wörrstadt einmal für viele Menschen gültig waren, inzwischen aber fast vergessen und daher kaum dokumentierbar sind. | |
1989 | 05. Oktober: Anzeige im Nachrichtenblatt: Haus und Grundstück sollen versteigert werden. 13. Oktober: Die Unterschutzstellung wird eingeleitet. | |
1990 | Der Kulturkreis erreicht die förmliche Unterschutzstellung. | |
1992 | 09. April: Die Kreisverwaltung Alzey-Worms wird Eigentümerin des Hauses; endgültige Unterdenkmalschutzstellung des Hauses. | |
1990 | Immer wieder provisorische Arbeiten von Kulturkreismitgliedern, um den Verfall des Hauses zu verhindern – das Dach wird ausgebessert, der Garten entrümpelt. | |
1993 | Am Ende des Jahres kauft Franz Schmand das Haus von der Kreisverwaltung. Er führt zunächst Arbeiten für die Infrastruktur durch: Kanalentwässerung, neue Pflasterung, Vorbereitung für eine Toilettenanlage im Nebengebäude. | |
1995 | Im Sommer: Untersuchung, Dokumentation und Sicherung der Putz- und Farbschichten im Außenbereich. Einrichtung von sogenannten geschichtlichen Treppen (Gucklöcher), die dem Betrachter die Bausubstanz bleibend sichtbar machen. Abnahme des gesamten Putzes und Neuverputzung. | |
1996 | Januar/Februar: Beginn der Schichtuntersuchungen in den Innenräumen mit äußerst interessanten Ergebnissen. Im Rahmen dieser Untersuchungen wird das Entstehungsdatum des Hauses auf ca. 1750 festgelegt. August: Das Haus erhält seinen endgültigen Außenanstrich. | |
1997 | Frühjahr: Durchführung der Innenrenovierung. An allen interessanten Stellen werden geschichtliche Treppen angelegt. Der bauhistorisch äußerst interessante Kaminbereich bleibt unverändert. Er wird mit Glasplatten gesichert und steht für weitere Untersuchungen zur Verfügung. | |
2013-2014 | Nutzung als Blumenladen | |
2017 | Kleinere Renovierungsarbeiten |
Baumaterialien, Produktion und Verarbeitung
Trotz seiner geringen Größe bietet das Tagelöhnerhaus in Wörrstadt einen hochinteressanten und ausführlichen Überblick über eine Vielzahl der regionaltypisch verwandten Baumaterialien des 18., 19. und 20. Jahrhunderts und deren Verwendung.
Da das Gebäude an Ort und Stelle, in vielen Bereichen ohne Zerstörung an den Originalteilen, übernommen werden konnte und auch während der behutsamen Restaurierung nach strengen Regeln zur Erhaltung der Originalsubstanz vorgegangen wurde, konnte fast alles, was an relevanten Befunden zutage trat, erhalten und gesichert werden.
Auch jetzt, nach einer zweckdienlichen Restaurierung mit Originalmaterialien, befindet sich unter den sichtbaren Oberflächen – nur mit einer dünnen Lehmschicht abgedeckt und dadurch konserviert – noch die originale Oberfläche mit den verschiedenen Putzen und Anstrichen. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, jederzeit weitere Freilegungen zu Forschungszwecken vorzunehmen – über die vorhandenen Fenster hinaus.
Alle Wandbaustoffe sowie die noch vorhandenen Putz- und Anstrichschichten sind während der Renovierungsphase ausführlich dokumentiert worden. Die Fotodokumentation, gerade aus der Restaurierungsphase, bietet dabei dem interessierten Betrachter den besten Überblick über die zahlreich verwendeten Materialien.
Deutlich wird bei der Betrachtung dieser Fotos das absolut typische Sammelsurium aus allen möglichen Materialien. Die Ursache liegt in der Verwendung des jeweils günstig verfügbaren Baumaterials zurzeit geplanter oder notwendiger Renovierungen. Gebaut wurde mit dem, was da war.
War das Gebäude über Jahre hinaus immer wieder fälschlich als Lehmsteinhaus beschrieben worden, so stellte sich bei den ersten gründlichen Untersuchungen schnell heraus, dass nur geringe Teile des Gebäudes aus Lehmsteinen bestehen.
Im Fundamentbereich und im ältesten Teil des Gebäudes finden sich als Wandbaustoffe die typischen rheinhessischen Kalksteine Kaum behauen setzte man sie mit einfachem Lehmmörtel ohne Sandzusatz zu einer ca. 40 cm dicken zweischaligen Wand auf. Gelegentlich wurden Außen- und Innenschale mit einem Verbindungsstein verzahnt, der dazwischenliegende Bereich mit Schutt und Mörtel verfüllt.
Die Wände 2B, 2C, IC und Teile von 1A bestehen aus allen Qualitäten der hier vor Ort produzierten Backsteine. In der gesamten Region befanden sich im 18. und 19. Jahrhundert dezentrale kleine Ziegelproduktionen direkt bei den Lagerstätten des Lehms, die im Feldbrandverfahren Dachziegel und Backsteine herstellten. Von März bis September fand die Produktion und der Brand der Ziegel statt. Vor dem Winter wurde der Lehm gestochen und witterte den Winter über aus. Der Lehm als Ausgangsprodukt wurde bei der Aufbereitung zunächst von Mensch und Tier mit den Füßen getreten. Ab 1800 wurde dies zunehmend mechanisiert. Auf dem Formtisch strich man die Ziegel in einfache Hartholzformen, entformte sie und stapelte sie auf zum Trocknen. Zu einer Art Meiler aufgeschichtet wurden sie dann direkt vor Ort gebrannt. Je nach Lage der einzelnen Ziegel in diesem Meiler ergaben sich in Folge der unterschiedlichen Temperaturen verschmolzene Ziegel, gute Qualitäten oder auch zu schwach gebrannte Steine, die dann zu unterschiedlichen Preisen am Markt angeboten wurden. Alle diese Sorten Backsteine aus verschiedenen Produktionen sind am Tagelöhnerhaus vorhanden. Später wurden die Feldbrandproduktionen – wie auch hier in Wörrstadt – von Ziegeleien mit zunehmend verbesserten Brennöfen abgelöst.
Die Wände 1B und Teile von Wand 1A bestehen tatsächlich aus den typischen rheinhessischen luftgetrockneten 1-Mann-Lehmsteinen. Mit dem leicht aufzubereitenden rheinhessischen Schlufflehm, einem in der Eiszeit von Winden abgelagerten Material mit hohem Feinsandanteil, wurden die Steine in verschiedenste einfache Kastenformen geschlagen. Mit dem nach Hause gelieferten oder auf dem eigenen Gelände direkt gegrabenen Material konnte nach einfacher Aufbereitung durch Treten mit den Füßen die ganze Familie extrem kostengünstig einen gesunden Baustoff selbst produzieren. Wir finden die Steine in Rheinhessen überall, auch in kleineren länglichen Formaten. Sie wurden ebenfalls mit einfachem Lehmmörtel stellenweise auch mit Kalkmörtel vermauert.
Die beiden Giebel des Hauses bestehen als Rest des ursprünglichen Fachwerkbaus aus einfachem Weichholzfachwerk. Aber nur der Giebel über der Küche gibt innenseitig den Blick auf die Ausfachung frei.
In der Regel wurden, nach Erstellen der Fachwerkwand durch den Zimmerer, noch die senkrechten Staken möglichst aus Eiche geschlagen und auch eingebaut. In Selbsthilfe konnte dann die Familie das Flechtwerk – bestenfalls aus Haselruten, in der Not aber aus allem, was in langen Ruten wuchs – einbringen und dann mit einem Gemenge aus Lehm und längeren Strohstücken, das ebenfalls mit den Füßen zu einer plastischen Masse getreten wurde, bewerfen.
Alle Putze im Tagelöhnerhaus sind einfache Lehm-Häckselputze oder aber magere Kalkputze mit Tierhaaren armiert.
Mit dem überall vorhandenen Lehm und den Spreuabfällen vom Dreschen konnte ein einfach herzustellender, gesunder und ausreichend fester Innenputz hergestellt werden. Aus den allerorts betriebenen Kalkgruben – einfache Erdlöcher – , in denen gebrannter Kalk gelöscht und gelagert wurde, kam der Kalk für die mit regionalen Sanden angemischten mageren Kalkputze. Als Armierung dienten dabei die Haare der zuletzt geschlachteten Sau.
Die oberen Schichten des Sumpfkalkes aus den Gruben lieferten den Kalk für die im Tagelöhnerhaus in bis zu über 40 Schichten vorhandenen Kalkanstriche. Diesen wurden später als weiteres Bindemittel Knochenleim, dann auch Zelluloseleim zugegeben. Als Pigmente dienten bis ins 19. Jahrhundert hinein lediglich günstig zu erwerbende gemahlene Erden in Ocker-, Braun- und Rottönen oder Rußpigmente. Mit der einsetzenden Industrialisierung kamen die bunteren synthetischen Pigmente dazu.
Gerade all diese Entwicklungen in der Farbigkeit sind im Tagelöhnerhaus in selten guter Weise abzulesen und zu interpretieren.
An ornamentalen Techniken zur Wandgestaltung bietet das Tagelöhnerhaus einen klassischen Querschnitt durch die Wandgestaltungskultur der letzten zwei Jahrhunderte in einfachen Profanbauten.
Aus der älteren Zeit stammen einfache Wandabschlussdekore aus verschiedenfarbigen Strichen oder ganz einfachen geometrischen Formen wie im Flur. Später finden wir Beispiele für Schablonierungen. Aus ölgetränktem festem Papier fertigte man Schablonen mit meist floralen Mustern. Fortlaufend immer wieder an der Wand angelegt, wurden diese Muster mit einem speziellen Stupfpinsel mit Farbe auf grundiertem Untergrund aufgestupft.
Auch einfache Wickeltechniken sind hier dokumentiert. Hierbei wurde ein in Farbe getränktes Tuch zusammengeknüllt und in regelmäßigen Abständen auf die Wand aufgetupft oder über die Wand gerollt. Die mittels einer mit Farbe benetzten Rolle, die über die Wand gerollt wurde, hergestellten sogenannten Tünchertapeten fehlen wie auch hier in keinem historischen Gebäude unserer Region und erfreuten sich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein großer Beliebtheit als Tapetenersatz.
Das Wörrstädter Tagelöhnerhaus bietet die seltene Möglichkeit, typische Materialien, Formen und Farben der regionalen Alltagsgeschichte im Original betrachten zu können. Was hier zu sehen ist, möge Erinnerungen wachrufen, nachdenklich machen; es möge dazu beitragen, das Gute und Schöne des traditionellen Handwerks, traditioneller Materialwahl und Gestaltung in Erinnerung zu bewahren, eventuell sogar wieder anzuwenden und nicht endgültig Geschichte werden zu lassen.
Zur Sozialgeschichte
Die Geschichte der Bewohner des Wörrstädter Tagelöhnerhauses
Aufgrund von Recherchen im Landesarchiv Speyer und der Aussagen der Zeitzeugin Elfriede Jeglinger (s. u.) lässt sich die Geschichte der Besitzer des Tagelöhnerhauses derzeit bis ca. 1830 zurückverfolgen.
~1750 | Errichtung eines Fachwerkbaus | |
1828 | Das Haus ist bereits auf einer Parzellenkarte verzeichnet | |
1830 | Als Eigentümer von Garten und Haus wird Georg Heinrich Diehl (Ackersmann) genannt | |
1850 | Tod von Diehls Frau Christina Barbara Diehl geb. Hassinger. Um diese Zeit findet die umfassende Renovierung des Hauses statt. Es entsteht die bis heute erhaltene Fassung mit Lehm- und Backsteinen (u.a. Umgestaltung der Herdwand, die ursprüngliche Küchentür in Wand 2D wird zugemauert) | |
1853 | Der Nachlass der in Gütergemeinschaft lebenden Ehegatten wird zwischen Georg Heinrich Diehl und seinen vier Kindern verteilt. Die vier Kinder:
Georg Heinrich Diehl fiel über Los die Hofreite und der Garten zu. Aus einem Grundbuchauszug lässt sich der Besitz der Familie rekonstruieren: etliche kleine Acker-, Weinbergs- und Wiesenstücke von unter 1/4 Morgen | |
1853 | Georg Heinrich Diehl, Johann Andreas und Catharina Caroline Boes belasten Haus, Garten und andere Grundstücke mit einer Hypothek von 250 Gulden gegenüber der katholischen Kirche Armsheim. Eine alte Hypothek aus dem Jahr 1847 wird damit gelöscht | |
1855 | Georg Heinrich Diehl überträgt seiner Tochter Catharina Caroline Boes in einem Alimentationsvertrag Haus, Garten und Äcker. Das Inventar des Hauses wird angegeben: Ein nussbaumener Tisch, 3 Stühle, ein Schrank mit Schublade, 6 Leintücher, 6 Handtücher, ein Bett bestehend aus Ober- und Unterbett. Die Tochter übernimmt die Hypothek und verpflichtet sich, ihren Vater im Krankheitsfall zu verpflegen und angemessen zu behandeln | |
1856 | Teilung des Grundstücks und endgültige Übertragung auf Catharina Caroline Boes. Diese bewohnt das Haus wohl bis zu ihrem Tod (1869) mit ihrer Tochter Katharina Elisabetha (geb. 1844) Katharina Elisabetha, in erster Ehe verheiratet mit dem Schreiner Wilhelm Andreas Bucher (Tochter Maria, später verheiratet mit Spezereihändler Valentin Rückrich aus Ensheim), nach dessen Tod Heirat mit Paul Hassel II (Maurer) | |
1892 (s.u.) | Katharina Elisabetha beantragt die Überschreibung der Grundstücke auf ihren Namen | |
1907 | Belastung von Haus und Grundstück durch das Ehepaar Hassel mit einer Hypothek gegenüber ihrem Sohn Martin Andreas, Hilfsgerichtsschreiber in Mainz, für von ihm übernommene und bezahlte Schulden | |
1916 | Tod der Katharina Elisabetha. Danach lassen Ehemann Paul Hassel und ihre Kinder Maria Bucher, Martin Andreas und Helene (Ehefrau von Fritz Hees, Ackersmann in Wörrstadt) Äcker und Weinberge für 1968 Mark versteigern | |
1920 (s.u.) | Johann Axt VII, Schuhmacher aus Stadecken und seine Frau Anna, geb. Heinrich, kaufen das Tagelöhnerhaus | |
1983 | Mit 85 Jahren verlässt Anna Axt als letzte Bewohnerin das Häuschen und geht in ein Pflegeheim | |
1991 | Tod von Anna Axt |
1892
Überschreibung des Grundstücks auf Katharina Elisabetha:
1920
Johann Axt VII, Schuhmacher aus Stadecken und seine Frau Anna, geb. Heinrich, kaufen das Tagelöhnerhaus:
Bericht von Elisabeth Jeglinger:
Im Klartext:
Meine Vorfahren Wallstr.18 Wörrstadt
Meine Urgroßeltern Erwin Bös Ackersmann und Ehefrau Karoline geb. Diehl hatten eine Tochter. Elisabeth Hassel geb. Bös und Ehemann Paul Hassel. Diese waren meine Großeltern. Meine Mutter Magdalena Hees geb. Hassel waren drei Geschwister. Nach dem Tode ihrer Eltern verkauften sie das Anwesen 375 qm Wallstr.18 im Jahre 1920 an die Eheleute Johann und Anna Axt. Frau Axt hat 100 qm vom Garten verkauft an die Garten-Nachbarn Mussel, Gutmann und Hartmann.
In dem Anwesen stand noch eine Scheune, in derselben war ein großes helles Zimmer eingebaut mit Holzdielen belegt. Neben der Scheune war der Kuhstall, darüber der Hühnerstall. Der ausgebaute Keller war im Garten. Frau Axt hat Scheune und Stall abreissen lassen, was sie später bereute wie sie sagte. Die Vorfahren hatten Grundbesitz. Vorstehendes entnommen aus Urkunden. Ich war 12 Jahre als Großvater starb. Großmutter starb drei Jahre früher.
Elisabeth Jeglinger
Arbeiter, Knechte, Tagelöhner
Haupterwerbszweig war im 18. und 19. Jahrhundert die Landwirtschaft. Auch Handwerker betrieben zumeist Nebenerwerbslandwirtschaft, denn ihr Einkommen war sehr spärlich. Den Aufzeichnungen des evangelischen Kirchenbuchs von Wörrstadt zufolge gab es 1763 in Wörrstadt 933 Personen, die überwiegend im Landbau lebten. Frauen, Kinder, Mägde, Knechte, Handwerker, Tagelöhner sind hierbei mitgezählt. Die Gebäudezählung von 1803 ergab folgendes Bild: 307 Wohnhäuser, davon 96 sogenannte “Hausflure”.
Die Bezeichnung “Hausflur” wurde für solche Gebäude verwendet, die im Gegensatz zu anderen Häusern über keinen oder nur einen kleinen Hausflur, der zum Wohn- und Schlafzimmer führte, verfügten. Diese Häuser waren Wohnungen der ärmeren Bevölkerung, die in dieser Zeit ohnehin überwiegte. So schrieb 1808 ein Dorfschulmeister: “Die Jugend muss ein gerütteltes Maß an Not, Entbehrung und Hunger ertragen. Sehr schmerzlich ist der Druck der Armut”.
In ihrer betrüblichen Lage musste sich die Mehrheit der Menschen dieser Zeit der Tagelöhnerarbeit unterziehen, um ihr Leben fristen zu können. Die Tagelöhner und ihre Familien waren durchweg von den Bauern abhängig, die sie je nach Ertrag- und Absatzlage beschäftigten. So wurden in Zeiten, in denen das Korn nur 2 Gulden brachte, keine Tagelöhner beschäftigt. Dafür stellten die Bauern dann lieber Knechte und Mägde ein, weil diese “weitaus” billiger waren.
Arbeiter oder Handwerksgesellen wurden meistens im Tagelohn beschäftigt, was ihnen täglich lediglich ein paar Pfennige Honorar (bis zu 16 Kreuzer) einbrachte.
Form der Arbeiter- und Tagelöhnerhäuser
Optisch bestimmend ist die Teilung in Wohnküche und Schlafraum durch den Hauseingang. Auf dem Speicher, “unter den Ziegeln”, waren die Schlafstätten der Kinder untergebracht. Die Größe einer Familie zu dieser Zeit umfasste 10 bis 14 Personen. Mehr als ein Bett, welches für Vater und Mutter in der Wohnstube stand, war nicht vorfindbar. Die Wohnstube war gleichzeitig Schlafraum für die Eltern und die Jüngsten der Familie.
Die übrigen Familienangehörigen mussten ihr Unterkommen irgendwo im Heu oder Stroh unterm Dach suchen. Das Bett selbst bestand aus Stroh und Leintuch und den ausgezogenen Kleidungsstücken als Decke.
Zwischen den Haustieren und den Menschen war größtenteils keine Abtrennung. In seltenen Fällen war an das Haus noch ein kleiner Stall angebaut, in dem Ziegen oder manchmal ein Schwein gehalten wurden.
Ihre Wohnungen bauten sich die Tagelöhner, Handwerker und Arbeiter selbst. Auch die Steine dazu stellten sie mit “Lahme” (Lehm) selbst her. Den erforderlichen Lehm ließen sie sich auf ihren Bauplatz bringen. In alten Aufzeichnungen der Gemeinde heißt es: “Am 14. Junius hab ich dem Johannes Eppelsheimer 8 Kasten, den 16. Junius wieder 8 Kasten usw. voll Leimen (Lehm) gegraben und gefahren”.
Unter Kasten verstand man die Ladung eines Karren. Den Lehm lieferte die Grube im Flurteil “Lahmekaut”, heute das Gebiet zwischen Pestalozzistraße, Grundschule und Rommersheimer Straße.
Der Boden des Hauses war festgetretener und glattgestrichener Grund, der später, soweit Geld vorhanden war, “gebürdet” wurde. In der Wohnküche befanden sich außer Ofen und Tisch noch eine Bank sowie je nach Größe der Familie eine entsprechende Anzahl Stühle. Das Geschirr hing meistens an der Wand oder stand auf einem Bord.
Leben in einem Tagelöhnerhaus – Axel Reinhardt erinnert sich
Heute können wir uns kaum vorstellen, wie man in einem Tagelöhnerhaus gelebt hat. Axel Reinhardt, ein Bürger aus Gau-Odernheim, wohnte als Kind mit seinen Eltern, der Schwester und mit dem Großvater in einem solchen kleinen Haus in Biebelnheim. Der Autor sprach mit ihm über seine Erinnerungen, die sicher manches von dem verklärt haben, was er als Kind in den zehn Jahren von 1950 bis 1960 in dem Häuschen erlebt hat.
In der Erinnerung war das Haus sehr schön und groß, auch wenn es heute winzig erscheint. Das Häuschen hatte dicke Wände aus Lehm. Das Gebälk bestand aus dünnen Eichenbalken, die mehr oder weniger rund waren, mal dünner mal dicker. Im Sommer war das Häuschen angenehm kühl, im Winter durch den Lehm nie ganz kalt wie Beton oder fester Stein. Axel Reinhardts damaliger Freund, dessen Eltern neu gebaut hatten, meinte erstaunt, das Häuschen habe ja eine Klimaanlage.
Die Wände waren schief, so dass es fast unmöglich war, etwas Größeres daran zu befestigen. Wenn ein Schrank hingestellt wurde, stand er unten zwar direkt an der Wand, oben aber hatte er 10 bis 15 cm Abstand. So kam es auch, dass Axels Lieblingsbuch, Grimms Märchen, aus der Zeit, als er gerade lesen konnte, eines Tages spurlos verschwunden war. Es tauchte erst wieder auf, als die Eltern die Zimmer tünchen und mit Walzen Muster aufrollen wollten. Als sie dazu den Schrank wegrückten, lag das Buch dahinter.
Das Häuschen hatte zwei Räume; ein Zimmer rechts und ein Zimmer links. Die Toilette war außerhalb des Hauses. Eine Treppe führte zum Dachstuhl. In der Mitte des Häuschens war der Eingang. Dieser diente gleichzeitig als Küche mit einem Spülbecken, dessen Abfluss auf den Hof ging. Von da aus führte ein kleines “Floß” auf die Straße. Dominierend stand in dem kleinen Zimmer ein Kohleherd mit einem Wasserschiff. Wenn die Kinder, der kleine Axel mit Freunden und seine Schwester, vom Spielen heimkamen, erhielten sie aus dem Schiff Äpfel, die der Großvater oder die Eltern zum Aufwärmen dort hingelegt hatten.
Dieser Raum war der einzige beheizte Raum; er wurde durch den Herd erwärmt. Die Kinder fühlten sich hierin sehr wohl. Axel Reinhardt kann sich gar nicht mehr vorstellen, wie es in der winzig kleinen Küche zuging und wie er mit seinen Freunden im Haus gespielt hat. Er weiß aber noch sehr genau, dass die Familie oft abends zusammensaß, dann wurde viel gesungen. Die Mutter sang gern und spielte Mundharmonika. Der Vater konnte Ziehharmonika spielen Noten brauchte er dazu nicht. Das Instrument hatte er sich von Bekannten geliehen. Die Freude am Musizieren änderte sich auch nicht, als etwa 1955 eine große neue Errungenschaft, ein Radio, ins Haus kam. Das Radio wurde auch in diesem kleineren Raum gehört. Dabei stand die Feuertür des Ofens etwas auf, das war dann die ganze Beleuchtung. Natürlich hatte das Häuschen elektrischen Strom und in der Küche einen Wasserhahn.
Eine kleine Geschichte zum zweiten Raum des Häuschens: Der Vater besaß ein Motorrad, eine DKW 125 ccm. Er freute sich sehr darüber und pflegte die Maschine besonders gründlich. Es war nun Weihnachtszeit, die Mutter hatte Plätzchen und Kuchen gebacken und stellte alles in den größeren Raum, in “die gut’ Stubb”. Der Vater, der etwas am Motorrad reparieren wollte, schob das Fahrzeug, nachdem es für die Küche zu groß war, in die gut’ Stubb. Als die Kinder dann das Weihnachtsgebäck probieren wollten, konnten sie es nicht essen, weil alles, der Kuchen, die Plätzchen, nach Benzin schmeckte.
Axel Reinhardt hatte sein Bett unter dem Dach direkt unter den Ziegeln, deren Profil ein S bildete. Wenn er die Treppe hochkam, sah er sonst nur noch den Tabak, den der Großvater selbst angebaut und zum Trocknen aufgehängt hatte. Wenn es stürmisch war und schneite, wurde der Schnee auf das Bett geweht. Erst später wurde das Dach mit anderen Materialien abgedichtet, damit kein Flugschnee mehr hineingelangen konnte. Er hat sich einfach in sein Bett “ringekault”, wie er anschaulich sagt. Besondere Probleme gab es, wenn die Kinder krank waren. Dann lagen sie beim Opa im Zimmer. Es konnte vorkommen, dass sie dann zu dritt oder zu viert “gegeneinander” im Bett lagen, einer mit dem Kopf nach oben, der andere mit dem Kopf nach unten.
Neben dem Häuschen stand ein Schuppen, in dem der Großvater ein Fass liegen hatte. Er besaß ein paar Äcker und einen Weinberg, die von einem Bauern mitbearbeitet wurden. Dafür gingen die Kinder und die Mutter nachmittags mit dem Bauern aufs Feld, z.B. zum Kartoffeln aufsammeln. Axel hat aber oft mehr “Tagelöhnerarbeit” verrichtet als sie der Gegenleistung fürs Zackern entsprach. Dafür bekam er Geld. Das sparte er und konnte sich endlich zu Weihnachten – die Eltern haben etwas dazugelegt – eine Ziehharmonika kaufen, eine Anschaffung, auf die er heute noch stolz ist.
Axel Reinhardt denkt gern an seine Kindheit in dem Häuschen zurück, auch wenn sich inzwischen viel für ihn verändert hat. Heute besitzt er einen Betrieb und ist stellvertretender Kreishandwerksmeister und Obermeister der Elektro-, Rundfunk- und Fernsehinnung in Alzey. Das Häuschen in Biebelnheim steht nicht mehr. Die Eltern hatten es verkauft als sie in ein größeres Haus in Biebelnheim umzogen. Offenbar hatte es ihren Bedürfnissen nicht mehr genügt. Leider hat der Käufer das Häuschen vor 20 Jahren abgerissen.
Zukunft und Perspektiven
Die Erhaltung und Pflege des Tagelöhnerhauses ist ein Symbol dafür, dass die grundlegende Bedeutung der unteren sozialen Schicht, die Überwindung der Armut durch aufstrebenden Willen und rastlose Arbeit heute unseren Wohlstand und unseren Sozialstaat trägt. Als Denkmal an seinem angestammten Ort besitzt das Haus einen Kontext im Gegensatz zu Gebäuden in Freilichtmuseen, die ein Replikat unter Verwendung von Originalteilen darstellen. Das Wörrstädter Tagelöhnerhaus mit seinen originalen Oberflächen und Wandbaustoffen ist ein lebendiges Beispiel der Wohnkultur der meisten Einwohner eines Dorfes im letzten Jahrhundert. Es eignet sich insbesondere für den heimatkundlichen Unterricht an den Schulen. Hier ist eine Möglichkeit der direkten Anschauung gegeben, die Geschichte durch Erleben nachvollziehbar macht.
Die zum Teil leicht erlernbaren Techniken des Schablonierens, der Fertigung von Lehmbausteinen oder der Wandgestaltung mit Wickeltechnik könnten direkt vor Ort in Form von Workshops erarbeitet werden. Als reizvoll könnten sich auch Projektarbeiten erweisen, welche die Befragung der noch lebenden Zeitzeugen zum Inhalt haben. Hier ließen sich Kenntnisse über die Bewohner des Hauses und ihre Lebensbedingungen ergänzen.
Die vorgenommene Restaurierung erlaubt jederzeit weitere Untersuchungen, die der Stützung und erweiterten Kenntnis bauhistorischer und lokalgeschichtlicher Gesichtspunkte dienen. Insbesondere der schon mehrfach erwähnte Kaminbereich stellt hier eine Herausforderung an die Forschung dar.
Der Kulturkreis hat sich zur Aufgabe gemacht, das umfangreich vorhandene Material zum Tagelöhnerhaus aus dessen jüngster Geschichte zusammenzustellen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hierzu gehören neben den archivierten Färb- und Putzproben alle Fotos, Dokumentationen, Presseveröffentlichungen, schriftliche Unterlagen aller Art sowie die bisher recherchierten und zusammengetragenen Dokumente zur Geschichte der Bewohner des Hauses.
Das Tagelöhnerhaus will kein Museum im eigentlichen Sinn sein. Menschen haben das Leben im Haus bestimmt und sollen es auch in Zukunft tun.
So plant der Kulturkreis, seine Sitzungen hier abzuhalten. Von Zeit zu Zeit soll das Haus als Erzählcafe genutzt werden, als ein Forum für Zeitgenossen der ehemaligen Bewohner, die hier ihre Erinnerungen mitteilen können.
Denkbar ist die Bildung eines literarischen Kreises, kleinere Gruppen könnten das Haus als Ort der Kinder- und Erwachsenenbildung nutzen.
Als Schmuckstück und einem der wenigen Zeugnisse des alten Ortskerns von Wörrstadt bietet das Tagelöhnerhaus auch Gästen ein interessantes Ziel. So können stets Führungen im Haus durch Mitglieder des Kulturkreises oder durch die AGF Fachwerk für interessierte Besucher organisiert werden.
Geschichte – unsere Geschichte – erfahrbar machen ist das Ziel.
Danksagung
Das Wörrstädter Tagelöhnerhaus ist ein außergewöhnliches Denkmal. Außergewöhnlich jedoch waren auch die Menschen, die dazu beigetragen haben, ein Denkmal dieser Art zu erhalten.
Allen voran gilt der Dank Horst Buttenbender, ohne dessen Aufmerksamkeit das Haus seinem üblichen Schicksal überlassen worden wäre. Sein unermüdlicher Einsatz hat die Grundlage für die Erhaltung und Unterschutzstellung des Hauses geschaffen.
Mit Franz Schmand fand sich ein großzügiger Förderer der Restaurierungsarbeiten. Indem er die finanzielle Garantie für eine Restaurierung im Sinne des Denkmalschutzes gab, konnte das Projekt in dieser Weise in Angriff genommen werden.
Ein steter Förderer des Projekts war Dr. U. Kerkhoff vom Landesdenkmalamt in Mainz, der von Beginn an das Außergewöhnliche des Hauses erkannte, die Unterschutzstellung forcierte und durch dessen Einsatz es möglich wurde, Fördermittel des Landes in vollem Umfang auszuschöpfen.
Restaurieren kann man auf vielfältige Weise. Wenn aber sowohl handwerkliches Können, fachliche Kompetenz und ein ganz außergewöhnliches Maß an Idealismus die Arbeit prägen, so kann man dies als einzigartigen Glücksfall bezeichnen. Geleistet wurde diese Arbeit von Hans-Peter Kersting und Hermann Hofmann von der AGF Fachwerk.
Vielen anderen ist zu danken, die Idealismus, Arbeitszeit, fachliche Unterstützung oder auch einen finanziellen Beitrag geleistet haben. Sie alle haben dazu beigetragen, ein Stück Heimatgeschichte zu erhalten, Geschichte lebendig zu machen.
Quellen
Zur Situation der Erhaltung von Tagelöhnerhäusern und zur Geschichte der Bewohner:
Zitate aus einem Artikel von Dr. Hildegard Frieß-Reimann “Tagelöhnerhäuser”, Nachrichtenmagazin, Weihnachtsausgabe 1989
Zitate aus einer Arbeit von Gunter Mahlerwein “Lebensbedingungen und Herrschaftskonflikte in rheinhessischen Dörfern des 18. Jahrhunderts”
Untersuchungsergebnisse:
Hans-Peter Kersting, AGF Fachwerk GmbH, Wahlheimer Hof 16, 55278 Hahnheim
Baumaterialien, Produktion und Verarbeitung:
Hans-Peter Kersting
Die Geschichte der Bewohner des Wörrstädter Tagelöhnerhauses:
Gunter Mahlerwein
Arbeiter, Knechte, Tagelöhner:
Auszüge aus einem Artikel von Gerd Jung, Nachrichtenmagazin, Weihnachtsausgabe 1989
Leben in einem Tagelöhnerhaus – Axel Reinhardt erinnert sich:
Christoph Biermann, Nachrichtenmagazin, Osterausgabe, 16.4.1992
Fotos:
AGF Fachwerk
Zeichnung Titelblatt:
Ehrhard Hütz, Grafik und Verlag, Kirchgasse 2 in 55234 Gau-Heppenheim
Kontaktadressen:
Kulturkreis Wörrstadt e.V. Pestalozzistraße 9 55286 Wörrstadt Telefon: 06732-7247 oder 63352 | Arbeitsgemeinschaft Fachwerk e.V. Wahlheimer Hof 16 55278 Hahnheim Telefon: 06737-760760 |
Impressum
Herausgeber:
Kulturkreis Wörrstadt e.V.
Pestalozzistraße 9
55286 Wörrstadt
Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Birgit Gladrow
Tel.: 06732-63352
Redaktionsteam: Marianne Buttenbender
Birgit Gladrow
Hans-Peter Kersting
Gerhilde Schmitt
Gestaltung: Birgit Gladrow
Erschienen im September 1997
PDF-Dokument
Die gedruckte Ausgabe der Dokumentation ist längst vergriffen
und eine Neuauflage aus Kostengründen nicht in Sicht.
Deshalb stellt der Kulturkreis allen Interessenten
diese Webseite zum bequemen Lesen zur Verfügung.
Wer unbedingt ein gedrucktes Exemplar haben will,
kann sich die PDF-Datei (~4MB) herunter laden:
Woerrstaedter-Tageloehnerhaus
(Rechtsklick und “Ziel speichern unter…”)
und dann die 41 Seiten der Datei drucken.